LIVE 2023 - Die Referenten

Wir stellen in den nächsten Wochen die Referenten mit einer kurzen Vita, sowie einer Beschreibung ihrer Vorträge vor. Die Seite wird fortlaufend ergänzt.

Thomas Kuhn, Wirtschaftswoche, FF Grevenbroich

Thomas Kuhn Thomas Kuhn arbeitet seit rund 27 Jahren als Redakteur beim Handelsblatt-Verlag. Er betreut dort Digital- und Technologiethemen, recherchiert und schreibt aber auch regelmäßig über Bevölkerungsschutz. Kein Wunder, ist er doch zugleich seit mehr als 40 Jahren ehrenamtlicher Retter und Brandschützer. Als Pressesprecher der Feuerwehr Grevenbroich rückt er die Arbeit seiner haupt- und ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen ins richtige Licht und informiert in Stadt und Kreis als S5 die Bevölkerung. Daneben konzipiert und trainiert er am IdF NRW, beim VdF NRW und direkt mit kommunalen Feuerwehren die taktischen und strategischen Komponenten der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Feuerwehren.

Wir freuen uns sehr Thomas Kuhn als Moderator gewinnen zu können.

René Königstein, Feuerwehr Neuss

René KönigsteinMein Vater engagierte sich in der Freiwilligen Feuerwehr und somit verbrachte ich einen Großteil meiner Kindheit in einem Feuerwehrgerätehaus. Mit 14 Jahren durfte ich endlich der Jugendfeuerwehr beitreten und mit den Übungsdiensten beginnen. In den aktiven Dienst wechselte ich mit 18 Jahren. Im Jahr 2001 startete ich als 19-Jähriger meinen B1-Lehrgang bei einer Berufsfeuerwehr. Seit 2013 bin ich hauptamtlich für die Feuerwehr in Neuss tätig.

Im Dezember 2017 kam es zu einem Atemschutzunfall in Neuss, den ich dank der erfolgreichen Rettung durch den Sicherheitstrupp überleben konnte. Zusammen mit meinem damaligen Dienstgruppenleiter werde ich über meinen Unfall auf dem Kongress sprechen.

Ehrenamtlich bin ich Hundeführer beim THW. In der dortigen Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland bin ich für Katastropheneinsätze weltweit unterwegs und im Bereich Urban Search and Rescue Spezialist für technische Ortung verschütteter Personen.

Michael van Kempen, Feuerwehr Neuss

Michael van KempenMein Weg zur Feuerwehr führte über den Rettungsdienst, erst Zivildienst auf dem Krankenwagen, dann ehrenamtlich auf dem RTW, Anerkennung als RettAss, dann hauptamtlicher Retter als Kreisangestellter auf der Rettungswache in Grevenbroich. Mein dortiger Chef empfahl mir 1996 eine Bewerbung bei der Feuerwehr in Neuss, dort begann dann mein Werdegang als Feuerwehrmann. Nach der Grundausbildung bei der BF Düsseldorf sammelte ich Erfahrungen im Einsatzdienst und der Leitstelle, 2002 ging es dann zum Gruppenführer nach Münster. Bis 2009 wurde ich in so ziemlich allen Positionen im Löschzug eingesetzt, vordergründig natürlich als Gruppenführer. 2010 konnte ich den Aufstieg in den gehobenen Dienst machen, anschließend wurde ich Dienstgruppenleiter einer Wachabteilung und war für 32 Einsatzkräfte zuständig.

In meiner Zeit als Dienstgruppenleiter kam es auch zu dem folgenschweren Einsatz mit den beiden verunfallten Kollegen, zu dem wir berichten werden.

Heute (seit Ende 2018) bin ich für unsere Liegenschaften und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und fahre als C- und B-Dienst in den Einsatz.

Paul Schroeder, Atemschutzunfaelle.eu / CGDIS Luxemburg

Paul Schroeder Mit dem Thema Feuerwehr beschäftige ich mich, seit ich im Alter von 10 Jahren der freiwilligen Feuerwehr Junglinster (Luxemburg) beigetreten bin. Ich war stellvertretender Leiter der Feuerwehr Junglinster von 2000 bis 2015, sowie stellvertretender Leiter und später Leiter der Zivilschutzeinheit Junglinster von 1996 bis 2008.

Als gelernter Jurist arbeitete ich von 2008 bis 2015 im Innenministerium, u.a. als Abteilungsleiter Feuerwehr und Zivilschutz und war somit federführend an der Reform der luxemburgischen Rettungsdienste beteiligt. Im Jahre 2015 wurde ich vom damaligen Innenminister zum Direktor der Verwaltung der Rettungsdienste ernannt, mit dem Auftrag, die Schaffung des neuen Grossherzoglichen Feuerwehr- und Rettungsdienst Korps vorzubereiten, welchem ich seit seiner Gründung am 1. Juli 2018 als Generaldirektor vorstehe.

Das Grossherzogliche Feuerwehr- und Rettungsdienst Korps (Corps Grand-Ducal d’Incendie et de Secours – CGDIS) vereint innerhalb einer Organisation sämtliche Zivilschutzeinheiten, kommunale Feuerwehren, Flughafenfeuerwehr sowie Notarzt-Dienst Luxemburgs. Das CGDIS umfasst heute 620 hauptamtliche Feuerwehrleute, rund 3900 aktive ehrenamtliche Angehörige, 242 administrative & technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (inklusive medizinisches Personal), 125 Notärzte auf vertraglicher Basis, mehr als 1200 Mitglieder der Jugendfeuerwehr sowie 1600 Veteranen.

Das Team atemschutzunfaelle.eu unterstütze ich seit September 2005. Des Weiteren bin ich seit 1. Januar 2020 der Vorsitzende der World Rescue Organisation.

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Frank Eisenblätter, Notfallmediziner und Feuerwehrarzt

Frank Eisenblätter Frank Eisenblätter liegt da was am Herzen. Der Mediziner sammelte seine Erfahrungen in Schweden und Deutschland. Zu seinen Qualifikationen zählt der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, der Fachkundenachweis Rettungsdienst, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, Leitender Notarzt und nicht zuletzt die Ausbildung zum Truppmann in der Freiwilligen Feuerwehr! Als Atemschutzgeräteträger lernte er die körperliche Beanspruchung selber kennen und war als Feuerwehrarzt in Bayern ernannt. Heute lebt und arbeitet Dr. Frank Eisenblätter in Niedersachsen und engagiert sich ehrenamtlich für die Initiative FeuerKrebs.

In seinem Vortrag wird er über den "Feuerwehr-TÜV" sprechen und an Warnzeichen für Überlastung erinnern.

Severin Frank, Atemschutzunfaelle.eu / BF Stuttgart

Severin Frank Hallo,

mein Name ist Severin, ich bin 36 Jahre alt, Einsatzbeamter mit der Zusatzfunktion Feuerwehrwehrtaucher bei der Berufsfeuerwehr Stuttgart. Seit 2010 bin ich im beruflichen Einsatzdienst und beschäftige mich seitdem mit der körperlichen Leistungsfähigkeit von Feuerwehrangehörigen im Haupt- und Ehrenamt. Wir als Feuerwehr sind auch nur ein Spiegel der Gesellschaft und somit verändert sich auch das Leistungsprofil der Feuerwehren. Die G26/3 gilt seit Jahren als überholt, die STATT Studie in Baden-Württemberg zeigte schon vor mehr als 10 Jahren deutliche Probleme. Hat sich bisher etwas getan? Nein.

Funktionelles Training oder auch CrossFit ist seit 2012 mein persönliches Steckenpferd, damit halte ich mich für meinen Einsatzdienst fit und möchte Euch damit ein wenig den Blick für wirkliche Leistungsfähigkeit im Einsatzdienst ermöglichen.

Ich freue mich auf Euch!

Bleibt sportlich,

Severin

Jonas Kohler, Atemschutzunfaelle.eu / Schutz & Rettung Zürich

Jonas Kohler Seit 12 Jahren lebe ich meinen Traum als Berufsfeuerwehrmann. Mittlerweile als Unteroffizier bei der Berufsfeuerwehr von Schutz & Rettung Zürich. Daneben bin ich als Ausbilder an der Höheren Fachschule für Rettungsberufe (HFRB) tätig und gebe leidenschaftlich gerne mein Wissen an Einsatzkräfte weiter. Praxisrelevante Fragen wie "Wie arbeite ich effizienter?", "In welcher Form können neue Technologien eingesetzt werden?" oder "Wie wird der Einsatz sicherer?" treiben mich an. Erkenntnisse daraus lasse ich – wo immer möglich – in neue Kursformate, wie z.B. Pafari oder Einsatzleitertraining mit Augmented Reality, einfliessen. Geht es darum, auf Atemschutzunfall besser vorbereitet zur sein, komme ich nicht darum herum, mich mit meiner mentalen Leistungsfähigkeit auseinanderzusetzen. Seit ca. einem Jahr trainiere ich selbst und bilde Feuerwehrleute im Kursformat "Pafari – Mentale Stärke im Feuerwehreinsatz" aus. Welches Potential ich darin sehe, möchte ich Ihnen gerne am Kongress vorstellen.

Guido Volkmar, Atemschutzunfaelle.eu / AG Realbrandausbildung NRW

Guido Volkmar Nach meinem Chemieingenieurstudium bin ich in den öffentlichen Dienst zur Feuerwehr Düsseldorf gewechselt. Über vielfältige Zwischenstationen bin ich aktuell seit mehr als 20 Jahren an der Feuerwehrschule in Düsseldorf-Garath in der Aus- und Fortbildung tätig.

Meine Ausbildungsthemen reichen von Atemschutz über FwDV 3 bis hin zur Realbrandausbildung. Und auch der ABC-Bereich darf natürlich nicht fehlen.

Seit 2005 unterrichte ich ebenfalls an landesweiten Einrichtungen von Feuerwehr und Polizei in unterschiedlichen Themenbereichen.

Seit 2007 bin ich Vorsitzender der Arbeitsgruppe Realbrandausbildung NRW des Arbeitskreises Ausbildung und Einsatz der AGBF Nordrhein-Westfalen und VdF Nordrhein-Westfalen. Hier durfte ich unter anderem die Fachempfehlung „Brandbekämpfung zur Menschenrettung“ mitentwickeln.

In meiner Freizeit bin ich bundesweit und im deutschsprachigen europäischen Ausland als Dozent und Ausbilder für feuerwehrspezifische Inhalte aktiv und veröffentliche entsprechende Publikationen.

Im Jahr 2021 habe ich die Weiterbildung zum systemischen Coach abgeschlossen und parallel mit 2 Freunden die Buchreihe für Experimente für die Feuerwehr „feuerwehrexperimente.de“ gegründet.

Lars Seeger, Atemschutzunfaelle.eu / BF Hamburg

Lars Seeger Bereits als kleiner Junge wollte ich Feuerwehrmann und ganz besonders Atemschutzgeräteträger werden. Ich erinnere mich noch heute, wie ich mit Freunden zusammen in dunklen Kellern mit einer alten Bundeswehr-ABC-Maske das Suchen nach Vermissten im Brandraum spielte. Während meines ersten Atemschutzeinsatzes mit der Freiwilligen Feuerwehr sollten mein Trupppartner und ich in einem brennenden Haus ein vermisstes Kind finden. Wo suche ich nach dem Kind? Wie orientiere ich mich bei Nullsicht? Wie mit dem Strahlrohr eine große Wohnung bei Nullsicht absuchen? Wie lange sollen wir die Brandbekämpfung durchführen, bevor wir weiter suchen? Viele Fragen hatten mein Kamerad und ich damals, gerade einmal 18 Jahre alt und völlig unvorbereitet. Wir kannten nur die Übungsstrecke, Schlaghammer, Endlosleiter und einen Keller während der Ausbildung. Leider mussten wir das Kind leblos bergen.

Seither hinterfrage ich die Atemschutzausbildung nach FwDV kritisch und beschäftige mich intensiv mit den Themen Atemschutz, Innenangriff und insbesondere mit dem Atemschutznotfall. So wurde ich in der FF Kreisausbilder Atemschutz und engagierte mich gleich nach meiner Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr in der Atemschutzausbildung. Von 2012 bis 2019 war ich als Fachlehrer an der Feuerwehrakademie Hamburg im Fachbereich Umwelt- & Atemschutz für die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr Hamburg verantwortlich. 2019 wechselte ich wieder in den Einsatzdienst der BF Hamburg und versehe seither mit Leidenschaft meinen Dienst an der Feuer- & Rettungswache Barmbek.

Im Team von Atemschutzunfaelle.eu bin ich seit 2007 und reise seither quer durch Deutschland und auch immer wieder ins schöne Österreich, um in Vorträgen und Trainings rund um die Atemschutzausbildung den Atemschutzunfall mit all seinen Facetten kritisch zu beleuchten. Immer mit dem Ziel, dass wir alle „gut vorbereitet rein und sicher wieder raus kommen!“.

In meinem Vortrag möchte ich allen Beteiligten im Atemschutzeinsatz, aber insbesondere dem Trupp selbst, Ideen für das eigene Überleben mit an die Hand geben.

Ich freue mich Euch in Halle a. d. Saale zu sehen!

Bis bald,

Euer Lars